Im Jahr 1945 übernahmen die Besatzungsmächte die Regie, viele Vereinsunterlagen, Preispokale und Urkunden fielen in dieser Zeit dem Unverständnis dieser Besatzer anheim. Eins konnte jedoch gerettet werden, nämlich die Vereinsfahne und etwas war unbesiegt geblieben: Der Wille und das Bekenntnis zum Chorgesang. Das Interesse am Chorgesang wurde immer stärker, vereinzelt wurden wieder Genehmigungen zu Gesangsveranstaltungen erteilt. In einer am 3. Dezember 1949 einberufenen Generalversammlung wurde die Wiederaufnahme der Gesangsstunden und damit die Tätigkeit des Vereins MGV Concordia Haigerseelbach beschlossen. Es war der Dirigent des Gründungsjahres, Ewald Schol, dem die Mitglieder einstimmig ihr Vertrauen aussprachen. Nach gleichzeitiger Wahl eines Vorstandes und Aufnahme der Gesangsstunden erfolgte anläßlich der Feierlichkeit zum 25jährigen Bestehen des MGV Liederkranz Langenaubach im Jahre 1951 wieder der erste öffentliche Auftritt des Vereins.
Der MGV war der 47. Gesangverein im Dillkreis, der unter seiner alten Traditionsbezeichnung „Concordia“ seine Tätigkeit wieder aufgenommen hatte. Neben dem Besuch von Sängerfesten trat der Chor auch bei anderen Anlässen mit seinen Vorträgen in der Öffentlichkeit auf.
Am 1. und 2. August 1959 wurde das 40jährige Bestehen des Vereins gebührend gefeiert.
Dann begannen abermals schlechte Zeiten für den Verein: Durch den Fortschritt der Technik, durch Freizeit- und Unterhaltungsangebote verloren viele das Interesse am Chorgesang. Es kam zur Einstellung der Sängertätigkeit. H.J. Becker, der als Dirigent berufen war, sich sehr viel Mühe gegeben hatte, konnte mit 15 Sängern aber keine Aktivität gewährleisten und entwickeln.
Und wieder war es der Mitbegründer und Sangesbruder Karl Born, der in Rundschreiben und persönlichen Gesprächen zur Treue am Chorgesang mahnte und zur Eintracht aufgerufen hatte.
Nach ersten Kontakten mit Hauptlehrer Erich Heidersdorf aus Langenaubach übernahm dieser unter Vorbehalt die Leitung der ersten Gesangstunde. Es war eine unerwartet gute Beteiligung und so nahm Erich Heidersdorf als Chorleiter seine erfolgreiche Arbeit auf; dies geschah am 28. März 1968.
Gut besuchte Übungsstunden und wieder geweckter Idealismus schufen die Voraussetzungen zu einem großen Ereignis: Das 50jährige Bestehen des MGV Concordia 1919 Haigerseelbach wurde vom 14. bis 16. Juni 1969 in großem Rahmen gefeiert. Nach einem Festkommers mit Tanzabend folgte ein Festzug und Freundschaftssingen. Das Fest wurde mit einem Frühschoppen und originellem „Lumpenzug“ am Montag beendet.
Doch was wäre unser Männergesangverein ohne seine bisherigen Dirigenten und Chorleiter, die neben den Sängern den Grundstein zum heutigen Leistungsstand gelegt haben? So sprechen wir an dieser Stelle allen Dirigenten, die mit unserem Verein untrennbar verbunden sind und waren, Dank und Anerkennung aus, die ihr musikalisches Wissen und ihren Idealismus dem Verein widmeten:
- Schol, Ewald
- Noltze, Ernst
- Schwarz, Josef
- Becker, H.J.
- Bellersheim, H.
- Heidersdorf, Erich
- Löber, Karl
- Bieler, Manfred
- Meyerhofer, Eugen
- Schmehl, Erwin
- Speck, Alfons
- Kretzer, Karl-Heinz
- Geiß, Werner
- Maage, Heinz
- Hofheinz, Arnold
- Schreiber, Lothar
- Lengenberg, Artur
- Schäfer Lutz
Noch im Jubiläumsjahr 1969 stand ein Chorleiterwechsel ins Haus. In der Mitgliederversammlung am 7. Juli 1969 wurde Herr Chorleiter Manfred Bieler neu verpflichtet und von den Sängern mit Begeisterung aufgenommen. Der neue Chorleiter brachte Schwung in den Verein, eine Serie der Erfolge begann.
So konnten in den siebziger Jahren von 1971 – 1978 jährlich gute Plätze bei Sänger-Wettstreiten erzielt werden, so z. B. am 11. Juni 1972 in Worms-Hochheim in der Klasse 5 2 mal 1. Preis, 1 mal 2. Preis und Dirigenten-Preis oder am 22. Aug. 1976 in Nidderau-Ostheim in der Klasse lVb 2 mal 1. Preis und den Dirigenten-Preis.